I would rather be a lover than a fighter
Alpha Nova Galerie Futura, Berlin 2022
„I Would Rather Be a Lover Than a Fighter“ ist eine raumgreifende textile Installation, die sich mit dem Themenkomplex Stadt, Geschlecht und Sexualität auseinandersetzt. Sie untersucht geschlechtsbezogene (Diskriminierungs-) Erfahrungen von Frauen bzw. FLINTA im städtischen Raum, fordert in einem vielstimmigen textilen Chor die Vergeschlechtlichung und die heterosexuelle Normierung der Stadt heraus und ruft zu einer feministischen Stadtkritik auf.
Begonnen wurde die Arbeit 2019, als Nadin Reschke während einer Artist Residency ihre Erfahrungen in der Stadt Bangalore zum Ausgangspunkt für Gespräche mit Frauen vor Ort nahm. Wie bewegen sich Frauen bzw. FLINTA in öffentlichen und privaten Räumen? Welche Taktiken nutzen sie, um mit der Komplexität patriarchaler Strukturen im urbanen Kontext umzugehen? Aus den Gesprächen entwickelte die Künstlerin eine textile Installation aus Saris und Siebdrucken.
Für die Berliner Erweiterung der Arbeit lud Reschke zu einem kollektiven Prozess und Erfahrungsaustausch ein. In performativen Gesprächen tauschten sich die eingeladenen Frauen und FLINTA darüber aus, inwieweit der Akt des gemeinsamen Sprechens ein emanzipatorisches, kollektivierendes Moment darstellen kann. Welche Erfahrungen im öffentlichen Raum haben uns nachhaltig beeinflusst? Welche individuellen und kollektiven Taktiken haben wir in Anbetracht von Erfahrungen mit Sexismus, Rassismus, Klassismus und anderen Diskriminierungsformen entwickelt? Wie schaffen wir Räume, in denen wir uns sicher und wohl fühlen?
Tausend Dank an alle, die durch ihre performativen Gespräche zur Entstehung dieser Arbeit beigetragen haben, vor allem Sumona Dhakal, Marion Fabian, Nazli Korkmaz, Sabine Küster, Anna Kirstine Linke, Ariadna Blanch Lopez, Alice Pedroletti, Seçil Yersel. Ich danke Alpha Nova Galerie Futura für die Begleitung bei der Entwicklung der Arbeit.